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Luftbild Südstrand

Kurzchronik der Insel Fehmarn

Dänenkönig Knud der Große unterstellt im Jahre 1022 die Insel Fehmarn dem Bistum Odense auf Fünen, in dessen Diözese die Insel bis zur Reformation 1542 verbleibt.

Im Jahre 1076 erwähnt der Kirchenhistoriker Adam von Bremen die Insel „Fembre" als ein reiches Bauernland und voll von Seeräubern, die keinen Vorüberfahrenden verschonen. Dem Domcholaster zählt die Insel zu den dänischen Besitzungen und ihre Bewohner schmücken sich trotz ihrer Seeräuberei mit dem Ehrennamen der Christen!

Der Dänenkönig Waldemar II. legt ab 1202 ein Erdbuch seiner Besitzungen und Einnahmen von Fehmarn an. Hierin erscheinen von der Insel 36 Dörfer und ein „Castro". Diese befestigte Siedlung, des werdenden Städtchens Burg auf Fehmarn, dient dem Schutz des im 16. Jahrhundert versandeten Stadthafens unterhalb des heutigen Kirchenhügels von Sankt Nikolai. Das backsteinerne Gotteshaus im romanisch-gotischen Übergangsstil wurde um 1230 erbaut, 1470 – 1505 Erweiterungen, der Kirchturm 1508 – 1513 errichtet.

Die Landkirchener Sankt Petri-Kirche datiert von 1220, die Petersdorfer Sankt Johannes-Kirche auf 1240 und die Bannesdorfer „Parochia", ebenfalls Johannes dem Täufer geweiht, ist 1290 in den Bistums-Annalen von Odense auf Fünen erwähnt.

Die Verwaltung der Insel geht aus den „Kirchspielen" des 13. Jahrhunderts hervor. Die Stadt Burg auf Fehmarn benutzt das „Lübecker Stadtrecht", die Landschaft das „Fehmarnsche Landrecht", beide Rechte wurden 1867 durch die preußische Gesetzgebung abgelöst. Die Stadt Burg auf Fehmarn ist von altersher durch ihre zentrale Lage mit dem frühen Stadthafen und dem Amtmannsitz auf Schloss Glambeck / Burgtiefe (1210) der Handelsmittelpunkt.

Am 1. Juli 1420 wird Fehmarn vom Dänenkönig „Erich der Pommer" fast vollständig zerstört und die Bevölkerung nahezu ausgerottet: die Insulaner hatten den Holsteiner Grafen Adolf VIII. als ihren „rechtmäßigen Herrn" anerkannt und die dänische Königskrone im Siegel mit dem Symbol des „Schauenburger Nesselblatts" getauscht. Der Schauenburger Fürst ruft 1424 zur Neubesiedlung der Insel mit großen Steuerfreiheiten auf, dem überwiegend Dithmarscher, Sachsen und Holsteiner Folge leisten.

1520 Errichtung eines großzügigen Fachwerk-Rathauses auf dem Burger Marktplatz. Dieses Gebäude wird im April 1899 nach heftigen Bürger-Streitigkeiten abgerissen und am 22.11.1901 das neue Rathaus mit der Bausumme von 116.560 RM eingeweiht!

1542 wird die von Dr. Bugenhagen aus Wittenberg überbrachte „Evangelische Kirchenordnung" durch Dänenkönig Christian III. in den „Elb-Herzogtümern" eingeführt.

1580 erhält Fehmarn unter Graf Johann eine Lehnsfahne vom dänischen König Friedrich II. mit goldener Krone auf lavendelblauem Grund, diese wird noch heute geflaggt.

1617 verbietet der fehmarnsche Landherr, Fürstbischof Johann Friedrich aus Eutin, die Ansässigkeit und den Landbesitz des Adels „auf unserer Insul Femern". Auf der Insel gibt es zu dieser Zeit 493 freie Bauernhöfe und nie eine Leibeigenschaft.

Im Deutsch-dänischen Krieg von 1864 erobern 160 preußische Soldaten unter dem Hauptmann v. Mellenthin in neun requirierten Fischerbooten die Insel Fehmarn. 1866 wird Schleswig-Holstein annektiert und 1867 als „Provinz" in Preußen eingegliedert.

1903 Dampffähre „Fehmarnsund",
1905 Insel-Eisenbahn von Fehmarnsund bis Orth,
1963 Einweihung der Fehmarnsund-Brücke und „Vogelfluglinie" mit Bahnhof Puttgarden.
 
Am 1. Januar 2003 schließen sich nach einer Bürgerbefragung die kommunalen Verwaltungen der Stadt Burg auf Fehmarn und der Landschaft Fehmarn zur Stadt Fehmarn zusammen.

Kurzchronik geschrieben von Stadtarchivar Karl-Wilhelm Klahn, 11. November 2004.Das Bild zeigt das am 22.11.1901 eingeweihte "neue" Rathaus.


Altertümliches Rathaus von 22.11.1911
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